Teste dein biologisches Alter

Veröffentlicht am:
August 5, 2024
Autor:innen:
Ronja Käding & Fabian Kölbel

Alter ist nur eine Zahl. Und das gilt besonders für unser  chronologisches Alter. Viel wichtiger ist das Alter unserer Zellen und genauer gesagt, das der Telomere. Denn diese sind zu großen Teilen am Alterungsprozess und den sichtbaren Zeichen des Alterns beteiligt. Schaffen wir es, die Telomerlänge so lange wie möglich zu erhalten, bleiben wir jung und gesund.

Woran erkenne ich denn, ob ich eine gute Telomerlänge habe? Dafür gibt es aktuell zwei gängige Testverfahren.

Blutanalyse zur Bestimmung der Telomerlänge

Hierbei wird über eine Blutprobe die Telomerlänge im Labor erhoben. Das Testergebnis wird dann mit einer Datenbank von relevanten Altersgruppen abgeglichen. Mit dieser Methode erhält man einen guten Einblick, wie es um die eigene Telomerlänge im Vergleich zu anderen aus der Altersgruppe aussieht. Beim Facharzt belaufen sich die Kosten für das Verfahren auf ca. 170 Euro.

Fragebogen zur Selbsteinschätzung
Das zweite Testverfahren ist ein Fragebogen, der sich im Buch “The Telomer Effect” von Elisabeth Blackburn wiederfindet. Der Fragebogen gibt eine Gesamtübersicht über das Risiko des Rückgangs der Telomerlänge. Bestimmt wird das Ergebnis durch die Vergabe von Punktzahlen bei  Abfrage verschiedener Themenbereiche mit Einfluss auf die Länge der Telomere.

Lebensbereiche, die deine Telomerlänge beeinflussen

Die Autorin unterscheidet in ihrem Fragebogen die beiden Bereiche Wohlbefinden und Lebensstil. Diese werden jeweils in Unterbereiche eingeteilt und anhand von unterschiedlichen Skalen bewertet.


Wohlbefinden
Der Bereich Wohlbefinden beschäftigt sich vor allem mit unserem Stresserleben. Denn wie wir Stress erleben, spielt eine elementare Rolle in unserer Telomerlänge, da mit einem intensiven Empfinden  starke hormonelle Reaktionen und Entzündungsprozesse einhergehen.

Dabei ist es auch wichtig, ob wir uns nur kurzzeitig in einer stressigen Phase befinden, oder ob es sich dabei um einen chronischen Zustand handelt. Deshalb beschäftigen sich Fragen in diesem Bereich beispielsweise damit, inwieweit man durch den Beruf gestresst ist, oder ob man sogar in einer gefährlichen Nachbarschaft lebt.

Zusätzlich dazu wird auch erhoben, ob eine klinisch diagnostizierte Depression oder Angststörung vorliegt. 

Als Gegenpol spielt die soziale Unterstützung von Freunden, Familie und anderen Angehörigen eine relevante Rolle. Fühlen wir uns verstanden und pflegen wir Kontakt zu Personen, die uns Geborgenheit geben, schlägt das Ergebnis in die positive Richtung aus.

Lebensstil

Der Bereich Lebensstil umfasst grundlegende körperliche Gesundheitsaspekte.

Ein wichtiger Unterbereich ist die physische Aktivität. Dabei wird zum einen die Häufigkeit von sportlicher Betätigung erfasst, zum anderen das Intensitätslevel. Daraus wird wiederum ein entsprechender Wert errechnet.
Neben der physischen Aktivität spielt die Erholung eine wichtige Rolle. Neben der Schlafqualität wird auch die Schlafdauer erfasst. Dabei handelt es sich jeweils um eine subjektive Einschätzung im Hinblick auf den vergangenen Monat.

Wenig überraschend fallen auch die Ernährungsgewohnheiten in den Bereich des Lebensstils. So spielt es beispielsweise eine Rolle für die Telomerlänge, inwieweit zuckerhaltige Getränke, bestimmte Nahrungsergänzungsmittel, verarbeitete Lebensmittel, oder auch Obst und Gemüse konsumiert werden.

Der letzte Unterbereich des Lebensstils beschäftigt sich damit, inwiefern unsere Körper  Chemikalien ausgesetzt werden. Dazu gehören regelmäßiges Rauchen,  hohe Luftverschmutzung, oder die Arbeit mit Pestiziden oder anderen toxischen Stoffen. 

Für jeden dieser Unterbereiche wird auf Basis der jeweiligen Antworten ein Zahlenwert errechnet. Am Ende entsteht so ein Gesamtwert über alle Bereiche hinweg. Zusätzlich bekommt man einen Einblick, welcher der Teilbereiche schon gut ausgeprägt ist, was der Telomerlänge also zuträglich ist und in welcher der Teilbereiche noch Verbesserungsbedarf besteht.

Um einen tatsächlichen Wert für die Telomerlänge zu erhalten, bietet sich eine Blutanalyse an. Wir finden, dass dieses Ergebnis aber gut mit dem Fragebogen ergänzt werden kann, um daraus auch direkt ableiten zu können, in welchen Lebensbereichen man sich noch verbessern kann. Die Autorin empfiehlt, sich nur auf einen Lebensbereich zu fokussieren und diesen nachhaltig auszubauen. Wie man das dann am besten macht, schauen wir uns im letzten Artikel der Telomer-Reihe an. Stay tuned!

Ronja Käding & Fabian Kölbel
Content Creation Health & Mindfulness
Ronja und Fabian schreiben gemeinsam darüber wie du körperlich und geistig deinen Alltag meisterst und nachhaltig an und mit dir arbeiten kannst. Du kannst dich auf geballtes Wissen freuen, denn Ronja und Fabian haben ihre beruflichen Hintergründe in der Medizin und Psychologie noch mit Fitnesstrainer- und Ernährungsberaterlizenzen erweitert.