Daniel Brusch und Stefan Meyer wollen mit honeysales Sales für Start-ups und Mittelstand durch automatisierte, KI-gestützte Tools revolutionieren. Im Gespräch mit Gründerzeit haben sie uns auf ihre Gründerreise mitgenommen und einige Tipps für angehende Gründer:innen gegeben.
Daniel Brusch und Stefan Meyer wurde Unternehmertum bereits in die Wiege gelegt: Beide sind in Unternehmerfamilien aufgewachsen und konnten seit ihrer Kindheit erfahren, was es heißt, selbständig zu sein. Über eine gemeinsame berufliche Station bei COMATCH, einem Online-Marktplatz für Management-Berater, haben sie sich kennengelernt und 2021 gemeinsam das in Berlin ansässige Start-up honeysales gegründet.
Mit honeysales wollen Daniel Brusch und Stefan Meyer Vertriebler:innen das Leben vereinfachen, indem sie die Interaktion mit Kund:innen und den Kontakt zu Interessent:innen, sogenannten Leads, durch eine KI-unterstützte Plattform relevant und effizient gestalten. Ihre Mission: Make every Sales Conversation Relevant and Enjoyable. Aus ihrer eigenen Erfahrung im B2B Vertrieb und tiefergehender Marktanalyse haben sie festgestellt, dass Sales-Mitarbeitende einen Großteil ihrer Arbeitszeit mit Tätigkeiten verbringen, die keinen direkten Umsatz erzeugen, wie zum Beispiel Pflege ihrer Datenbanken, News-Recherchen sowie die Kontaktaufnahme mit relevanten Unternehmen und Ansprechpartner*innen.
honeysales ist als Plug&Play-Lösung konzipiert, welches sich in das bestehende CRM-System von Kund:innen integrieren lässt und als virtueller Assistent für den Sales Rep fungiert. Mithilfe der bestehenden Kund:innendaten im CRM und der Festlegung von Idealkund:innen sucht das Tool von honeysales potenzielle, neue Leads. Mit ihrem neuen Produkt, das honeysales noch in diesem Quartal launcht, können neue und bestehende Kontakte im CRM-System mit aktuellen Daten angereichert werden. Mithilfe künstlicher Intelligenz werden dem Sales-Mitarbeitenden die erfolgversprechendsten Kontakte vorgeschlagen und direkt inhaltlich relevante Textnachrichten vorformuliert. Ein Feature, von dem die Gründerzeit-Redaktion besonders begeistert ist: honeysales kann Daten und Informationen aus dem gesamten Web kombinieren. Damit werden die KI-gestützten Vorschläge noch passgenauer.
Mit honeysales können sich Sales-Spezialist:innen wieder auf ihre Kernaufgabe, nämlich das Verkaufen (User Discovery, Identifikation von Pain Points, gemeinsame Erarbeitung von Lösungen mit den Kund:innen oder die Navigation durch den Angebotsprozess) konzentrieren.
Was du von honeysales lernen kannst: Dein Produkt schnell am Markt testen
Nach der ersten Produkteinführung 2022 generiert honeysales bereits einen siebenstelligen Annual Recurring Revenue (ARR). Diese Kennzahl steht für alle Einnahmen, die jährlich wiederkehren und sind ein wichtiger Erfolgsindikator für Software-as-a-Service (SaaS)-Anbieter und Unternehmen, deren Geschäftsmodell auf Abonnements basiert.
Daniel und Stefan haben ihr Start-up von Anfang an strategisch so ausgerichtet, dass sie frühzeitig wiederkehrenden Umsatz generieren. Ihr erstes Produkt haben sie schon sehr früh am Markt getestet, um so schnell wie möglich aus der Entwicklungsphase herauszukommen und den Produkt-Markt-Fit direkt am Kunden zu testen.
“Man muss ins Machen kommen”, so Gründer Daniel Brusch. Der studierte Ökonom erklärt uns im Gespräch, dass Gründer:innen ihr Produkt als Minimum Viable Product (MVP) so schnell, wie möglich, mit ihren Zielkunden testen und auf Basis von User-Feedback weiterentwickeln sollten. “Es bringt nichts, im stillen Kämmerlein monatelang etwas zu entwickeln und erst nach einem halben Jahr damit rauszugehen. Man sollte so schnell wie möglich seine Idee am Markt challengen und versuchen, zu monetarisieren.” Kundenfeedback sollte dabei fortlaufend eingearbeitet und für neue Produktversionen verwendet werden.
Netzwerk: Das A und O beim Gründen
Bereits von Porter Gale wissen wir, wie wichtig Netzwerken ist. Die ehemalige Marketing-Chefin der Airline Virgin America prägte das Zitat: “Du bist, wen du kennst.” Was wir daraus lernen? Auch als Gründer:in solltest du ein robustes Netzwerk haben aus Mentor:innen, Investor:innen, potenziellen Angel Investor:innen, anderen Gründer:innen und ehemaligen Weggefährt:innen. Daniel Brusch verrät uns: “Das Wichtigste ist dein Netzwerk. Ein Großteil unseres Teams und unserer Angel Investoren kommen aus unserem Netzwerk.”
Wenn du noch kein solches Netzwerk hast, sollte dich das natürlich nicht am Gründen hindern. Bau dir dein Netzwerk aber unbedingt während der Gründung auf und versuche dich mit relevanten Menschen für dein Business zu vernetzen. Dafür solltest du dir extra Zeit freischaufeln: Sei es online über deine Social-Media-Präsenz, auf relevanten Events und Konferenzen oder über Gründer-Stammtische in deiner Stadt. Du siehst, die Optionen sind vielfältig.
Dein Gründungsteam: Das solltest du beachten
Wie wichtig das Gründungsteam für den Erfolg deines Unternehmens ist, müssen wir dir wahrscheinlich nicht sagen. Dazu passt der Spruch von Halford Luccock: “Niemand kann eine Sinfonie flöten. Es braucht ein Orchester, um sie zu spielen.”
Im Interview haben uns die honeysales-Gründer ihr Erfolgsrezept für eine gute Zusammenarbeit verraten. Daniel Brusch und Stefan Meyer haben von Anfang an eine gemeinsame Vision für honeysales geteilt und an die Geschäftsidee geglaubt. Egal wie viel Gegenwind oder Kritik sie von außen bekommen haben.
“Außerdem konnten wir von Anfang an kontrovers und sehr direkt miteinander diskutieren und danach trotzdem konstruktive Entscheidungen treffen“, so Stefan, der nicht zum ersten Mal gründete und bereits bei Rocket Internet im Venture Development tätig war. Die beiden Unternehmer haben es, wie wir finden, perfekt auf den Punkt gebracht: “Es ist wichtig, keine Abstriche im Gründungsteam und bei der Auswahl der Gründungspartner:in zu machen. Das gemeinsame Wertesystem sollte übereinstimmen und ganz wichtig ist Anpassungsfähigkeit, wie in jeder Partnerschaft.”
Gründen ist in jedem Fall ein Abenteuer, bei dem du dich entscheiden solltest, ob du es allein durchziehen möchtest oder mit Partner:innen. Beides hat seine Vor- und Nachteile, aber je schneller du und dein Gründungsteam ins Umsetzen kommt, desto schneller wird euer Unternehmen auch von Erfolg gekrönt sein.
Egal, ob du bereits ein etabliertes Unternehmen leitest oder noch am Anfang deiner Gründungsreise stehst – die Geschichte von honeysales erinnert uns daran, dass der feste Glaube an das eigene Vorhaben der Schlüssel zum Erfolg ist. Also, lass dich inspirieren, teste dein Produkt schnell am Markt und baue dir ein starkes Netzwerk auf. Daniel und Stefan von honeysales haben in diesem Jahr die Bits & Pretzels, Arrtist, Slush und DMEXCO Konferenzen auf ihrem Programm stehen. Wenn du die beiden persönlich kennenlernen willst, hast du dort die Möglichkeit, dich mit ihnen zu vernetzen. Oder kontaktier’ die beiden Gründer über die Website von honeysales: https://www.honeysales.io/
In diesem Sinne wünschen wir allen Gründer:innen und Unternehmer:innen viel Erfolg und den Mut, die Welt mit ihren innovativen Ideen zu bereichern – so wie es Daniel Brusch und Stefan Meyer vormachen.
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